Braucht das Handwerk Social Media?

Handwerk Social Media

Braucht das Handwerk Social Media als Akquise Kanal?

Wie schafft das Handwerk den Schritt ins digitale Zeitalter? Ist im Handwerk Social Media eine Lösung? Kann das Handwerk mithilfe der sozialen Medien, dem Fachkräfte- und Nachwuchsmangel nachhaltig den Kampfansagen? 

Funktioniert reines Recruiting als Alternative zu einer fehlenden Internetpräsenz der Fachbetriebe? Und wie kann das Handwerk generell mit einer modernen, digitalen Kommunikation glänzen und neue motivierte Arbeitnehmer:innen in die Betriebe locken?

Social Media, die Lösung für digitale Versäumnisse im Handwerk?

Das Handwerk ist digital in den 90’s stehen geblieben. Als die Websites aus dem Boden sprossen, brauchte auch jeder Handwerksbetrieb eine eigene Homepage. Die Standards waren nicht hoch. Ein unscharfes Foto der Belegschaft, eine Angebotsübersicht, Adresse, Telefonnummer, E-Mail, mehr brauchte es nicht. 

Seitdem ist nicht mehr viel passiert auf den Websites deutscher Handwerksmeister, denn es war auch nicht nötig. 

Das Handwerk musste sich nie mit Marketing beschäftigen.

Vermutlich ist das Handwerk die einzige Branche in dem Marketing oder das nicht vorhandene Marketing viel eher, keinerlei Auswirkungen auf die Kundengewinnung hat. Kundengewinnung ist im Handwerk in der Regel kein nennenswertes Problem. Handwerker sind Mangelware, das ist allgemein bekannt. 

Wenn es also in den letzten zwanzig Jahren keinerlei Notwendigkeit gab, die eigene Internetpräsenz zu steigern und die Sichtbarkeit für neue Kunden zu steigern, woher soll dann die eigene Marketing-Fähigkeit herkommen? 

Ganz nach dem Motto „Die Website hat so immer ausgereicht“, waren Veränderungen und Neuerungen auf der endlos langen To Do Liste unserer Handwerker sehr weit unten. 

Und dann kam Social Media

Social Media erschien wie ein Segen für die gesamte Online-Welt. Jeder brauchte einen Facebook Account. Genau wie in den 90’s in denen auf einmal jeder eine eigene Firmen-Website brauchte. 

So entstanden Firmenaccounts wie Sand am Meer, erst bei Facebook und danach bei Instagram, LinkedIn und Co.. Wie die einzelnen Plattformen funktionieren, wie sie sich weiterentwickeln und wie man sie optimal für die eigene Sichtbarkeit einsetzt, wurde von den wenigstens Handwerksbetrieben umgesetzt. 

Kann im Handwerk Social Media ein digitaler Ausgleich sein?

Ein Social-Media-Kanal ersetzt in keinem seriösen Business-Modell eine überzeugende Website. Wollen wir uns einen Eindruck von einer Person oder Betrieb machen, dann googeln wir sie. Finden wir ein Social Media Profil, wird es nur geklickt, wenn wir selbst bei der entsprechenden Plattform angemeldet sind. Eine Homepage dagegen ist an keine Plattform oder Mitgliedschaft gebunden. Jeder hat Zugang und somit kann einer oder mehrere Auftritte in den sozialen Medien eine eigene Homepage nicht ersetzen. 

Tatsächlich kommt mit jedem Social-Media-Kanal, den beispielsweise ein Handwerksbetrieb anlegt, eine neue „Marketing-Baustelle“ dazu. Social Media scheint auf den ersten Blick einfach, viel weniger komplex als eine Homepage zu pflegen. Doch jeder Social-Media-Kanal will gepflegt werden. Jede Plattform gibt Spielregeln über den eigenen Algorithmus vor und diese Regeln wollen befolgt werden, wenn der eigene Kanal nicht nur wie eine verlassene Baustelle wirken soll. 

Als Marketing-Instrument kann im Handwerk Social Media durchaus sinnig sein. Allerdings nur, wenn die jeweiligen Kanäle auch regelmäßig bespielt werden. Mit einem Social-Media-Kanal Sichtbarkeit und Reichweite zu erzeugen bedeutet in den meisten Fällen ein höheres zeitliches Investment, als ab und zu die eigene Homepage zu aktualisieren. 

Wofür braucht das Handwerk Social Media?

Zur Kundenakquise ganz bestimmt nicht. Denn der Fachkräftemangel, den im Handwerk alle Betriebe spüren, führt eher dazu, dass noch weniger Handwerker auf zu viele Kunden kommen. Es herrscht also zu wenig Angebot auf zu viel Nachfrage. Und diese Situation wird in den nächsten Jahrzehnten noch gravierender, wenn wir nur kurz an den demografischen Wandel und den Mangel an Auszubildenden in der Branche denken.

Hier liegt bereits die Antwort. 

Das Handwerk hat zwar kein Kundenproblem, dafür aber ein großes Problem im Bereich der Mitarbeitergewinnung. Hier bedarf es Marketing und Sichtbarkeit für den eigenen Betrieb als attraktiver Arbeitgeber. 

Das Handwerk leidet heute gesellschaftlich unter einem großen Imageproblem. Hier gilt es Aufklärungsarbeit zu tätigen und das kann über die eigene Homepage passieren, über Social Media oder Content/ Beiträge/ Inhalte auf anderen Plattformen, wie einem Blog, Podcast oder YouTube. 

Recruiting via Social Media - sinnvoll oder Geldverschwendung?

Der Fachkräftemangel im Handwerk ist schon lange kein Geheimnis mehr und so stürzen sich viele Social Media Agenturen auf ahnungslose Meister und verkaufen für horrende Summen Anzeigen und Kampagnen. Die Anzeigenpreise steigen automatisch in die Höhe, bei größerem Handwerkermangel. Und so entsteht ein teurer Rattenschwanz für die Mitarbeitergewinnung. 

Davon abgesehen ist Recruiting über Anzeigen für das gravierende Problem des Handwerks zu kurz gedacht. Denn eine hübsche Anzeige alleine reicht heutzutage nicht mehr aus, um kritischen Blicken von Fachkräften oder echtes Interesse von Schülern zu wecken. 

Der versteckte Prozess hinter jeder Recruiting-Anzeige

Wer im Internet auf eine Stellenanzeige stolpert, zufällig stoppt und aufhört durch sein Smartphone zu scrollen, wird nicht sofort auf „jetzt bewerben“ klicken. Egal, wie gut diese Anzeige geschrieben ist, es passiert in der Regel ein Schritt dazwischen, der vielen Unternehmen gar nicht auf dem Schirm haben. 

Der oder die potenzielle Bewerber:in beginnen zu stalken. Je nachdem wo die Anzeige geschaltet wurde, landen sie entweder direkt auf veralteten, schlecht geschriebenen Firmenwebseiten oder verwahrlosten Social Media Profilen.

Natürlich werden viele potenzielle Bewerber:innen von schlechten Websites und leere Social Media Profilen abgeschreckt. Der Megatrend New Work zeigt, dass Arbeitnehmer:innen nach einem modernen Arbeitsplatz verlangen. Der moderne Auftritt eines Betriebs fängt nicht bei einem neuen Software-Tool oder großen Maschinen an, sondern viel simpler – auf der eigenen Homepage sowie dem generellen Internetauftritt. 

Das volle Potenzial einer Stellenanzeige lässt sich also nur ausschöpfen, wenn die Interessenten beim Googeln & Co. auch tatsächlich einen Betrieb finden, der ihnen visuell und inhaltlich vermittelt: „Hier möchte ich gerne arbeiten.“ 

Braucht es denn unbedingt einen Social-Media-Kanal?

Ist die Jugend nicht bei Social Media? Sind in den sozialen Netzwerken denn nicht die potenziellen neuen Bewerber:innen zu finden, die das Handwerk doch so dringend braucht? 

Ja, durchaus. Aber genau sind Jugendliche und Handwerker auf Jobwechselkurs auch überall anders im Internet unterwegs. 

„Statistiken zufolge verwenden 72 % der Deutschen die Google Suchmaschine … Diese suchen pro Tag etwa 3,45-mal etwas. …“ (Quelle)

Die entsprechende YouTube Statistik kann sich sehen lassen. Die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer von YouTube ist 2023 in Deutschland auf rund 30 Minuten täglich angestiegen. (Quelle) 

Sogar Podcasts sind mit einer durchschnittlichen Hördauer von 2,6 Stunden pro Woche in der relevanten Zielgruppe zwischen 16 und 49 Jahren eine nicht zu verachtende Menge an potenziellen Adressenten für die offenen Stellen im Betrieb. (Quelle)

Diese Statistiken zeigen, dass die Deutschen ca. 2,5h pro Tag mit dem Smartphone in der Hand verbringen, dieses aber nicht bloß für Social Media nutzen, sondern eben auch googeln, Videos schauen oder Audio Content konsumieren. 

Alleine aus statistischer Sicht ist ein Social-Media-Kanal also nicht zwingend notwendig, um die eigene Sichtbarkeit als Arbeitgebermarke bei der relevanten Zielgruppe zu steigern. 

Die (Aus-) Wirkung eines leeren Social Media Profils

Ein Instagram-Kanal mit sieben Beiträgen, der letzten von der Weihnachtsfeier im vergangenen Jahr, wirkt weder einladend noch interessant auf potenzielle Bewerber:innen. Im Gegenteil, er demonstriert visuell, wie egal den Unternehmen ihr Auftritt ist. Daraus werden Rückschlüsse auf den gesamten Betrieb gezogen. Unabhängig ob diese stimmen oder nicht, sie werfen kein gutes Licht auf das Unternehmen. 

Social-Media-Kanäle wollen gepflegt werden. Hier ist eine gewissen vorm von Ästhetik gefragt, weil die meisten Plattformen auf visuelle Reize setzen. Ist ein Profil nicht ansprechend gestaltet und regelmäßig bespielt, fällt es für jeden Betrachter oder Betrachterin aus dem Rahmen, wirkt vernachlässigt und veraltet. 

Veraltet wirkende Handwerkerprofile sind wie Salz in einer offenen Wunde. Die ganze Branche kämpft gegen gesellschaftliche Vorurteile, keine modernen Arbeitsbedingungen schaffen zu können. Und ein nicht genutztes Profil in den sozialen Medien bestätigt vielen Besuchern leider genau das: „Wieder ein Handwerker, der von Moderne und Digitalisierung noch nichts gehört hat.“ 

So wird die Branche ihren schlechten Ruf nicht los.

Meine Meinung: Wenn in deinem Betrieb keine Ressourcen, Zeit oder Energie für Social-Media-Marketing zur Verfügung steht, dann lass es lieber, denn mit Leichen-Profilen ziehen wir nur die ganze Branche in den Abgrund. Null Gewinn für niemanden. 

Im Handwerk Social Media als Visitenkarte?

Wenn echtes Social-Media-Marketing und das Löschen des eigenen Kanals keine Optionen sind, dann bleibt noch die Möglichkeit jedes Profil in eine Visitenkarte umzuwandeln. 

Was bedeutet das genau? 

Das eigene Profil wird einmal mit einem gewissen Zeit- oder Ressourcen Investment aufgehübscht. Dabei müssen die Regeln der einzelnen Plattformen unbedingt beachtet werden. Das heißt z. B. Instagram wird mit qualitativen Fotos, Kurzvideos und Infografiken bespielt, wohingegen LinkedIn mit 5–10 interessanten Artikeln bespielt werden. Auf jeden Fall müssen die Beiträge so gestaltet werden, dass sie über einen längeren Zeitpunkt frisch und modern wirken, sodass junge Menschen sich angesprochen fühlen und auf >>mehr erfahren<< klicken. 

Wenn du genauere Informationen zu deinem Social-Media-Visitenkarten-Bau oder einen konkreten Umsetzungsplan haben möchtest, können wir gerne in einer Beratung darüber sprechen. 

Ein sinnvoller Plan

Das Handwerk läuft der rasanten, digitalen Kommunikationswelt hinterher. Viele Betriebe haben versäumt, ihre Homepage optisch wie inhaltlich zu pflegen. Als der Social Media Hype losging, sind viele Handwerksbetriebe auf den rasenden Zug aufgesprungen, nur um auch hier den täglichen Aufgaben im Betrieb den Vorzug zu geben. Das Fazit sind als veraltete, nicht Handy optimierte Geschäftsseiten und vernachlässigte Social Media Profile, die alle ein und Selbe aussagen: 

Modern und digital ist nicht unser Ding. 

Die Auswirkungen sind, dass vor allem jungen Menschen, die eine Anstellung im Handwerk anstreben, maximal abgeschreckt werden. Digitale Steinzeit widerspricht den Werten der heutigen Jugend. Um junge Menschen von dem erfüllenden Berufsfeld des Handwerkers zu überzeugen, bedarf es eines entsprechenden Auftritts im Internet. Das beginnt bei einer modernen Homepage, die textlichen und inhaltlichen Mehrwert bietet und endet bei eigenem Content auf den sozialen Netzwerken, Blogs, Podcasts oder YouTube. 

Alleine mit geschalteten Anzeigen wird das Handwerk dem massiven Fachkräfte- und Nachwuchsmangel nicht den Kampf ansagen können. Anzeigen werden immer teurer, je mehr Betriebe, um Fachkräfte werben und Marketingagenturen, lassen sich die verzweifelte Lage ebenfalls überdurchschnittlich gut bezahlen. Anzeigen zu schalten, ist auf Dauer eine Milchmädchen-Rechnung. 

Vielmehr geht es darum, erstmal im Hintergrund aufzuräumen und die eigene Arbeitsgeber-Attraktivität online sichtbar darzustellen. 

Hi, ich bin Sarah

als Copywriterin, Podcasterin & kreative Content Strategin

unterstütze ich Selbstständige und Unternehmen dabei, sich mit starken Texten, überzeugenden Content und einem eigenen Podcast online zu präsentieren, um leichter mehr ihrer Angebote zu verkaufen.

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