Darf’s ein bisschen mehr weibliches Coaching im Handwerk sein? 6 Gründe, wieso Frauen in Betrieben das Marketing übernehmen sollten.

Weibliches Coaching im Handwerk

Darf es ein bisschen mehr weibliches Coaching im Handwerk sein, bitte?!?

Ja, in vielen Branchen wird das Handwerk auch im Jahre 2024 von Männern dominiert. Das liegt zum Teil an veralteten Strukturen und gesellschaftlichen, noch nicht überholten Glaubenssätzen über die anstrengende und „dreckige“ Arbeit im Handwerk. 

Dass wir mehr Frauen im Handwerk brauchen, egal in welchem Fachbereich, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Im Podcast Abenteuer Metall spricht Betriebsinhaber Sascha Herzog-Mewes sich offen für eine höhere Frauenquote im Metallhandwerk aus. 

Seine Begründung liegt in der sensibleren und präziseren Arbeit mit dem Werkstoff, der in seinem Betrieb manchmal den Unterschied zwischen einer guten und perfekten Konstruktion ausmacht. 

Der allgegenwärtige Fachkräftemangel kann mit einer höheren Anzahl weiblicher Handwerkerinnen entgegengewirkt werden. 

Doch kann das Handwerk nicht nur intern durch mehr Weiblichkeit im Betrieb punkten. Auch bei externer Hilfe im Bereich Marketing sollte vermehrt auf weibliches Coaching im Handwerk zurückgegriffen werden. 

Viele Betriebe haben Marketing in den letzten 20 bis 30 Jahren fast schon vergessen. Kunden waren immer genug da, wieso hätte man(n) sich also mit lästigen Dingen, wie der Akquise oder dem eigenen Internet-Auftritt befassen sollen?

Heute, 2024, stellt sich diese stiefmütterliche Behandlung des digitalen Marketings für die meisten Handwerksbetriebe als großer Fehler heraus. 

Das Handwerk braucht nach wie vor selten Kundenakquise. Das primäre Problem im Handwerk sind die fehlenden jungen Menschen, die eine Karriere im Handwerk in Erwägung ziehen und natürlich der generelle Mangel an Fachpersonal. 

Websitedesigns aus den 90er Jahren, vergilbte Firmenfotos von alten weißen Männern, die längst in Rente sind oder das obligatorische Instagrambild, der Mitarbeitenden, die sich freitags genüsslich bei der Bratwurst zuprosten… 

Das ist doch die Online-Realität vieler Betriebe. 

Ganz ehrlich? Ich kann die jungen, smarten Leute verstehen, die sich nicht bei dir bewerben wollen, wenn sie dich googeln und mit einem Blick erkennen: In diesem Fachbetrieb werden meine Werte definitiv nicht gelebt.

Es gibt keinen zweiten ersten Eindruck. Handwerksbetriebe müssen jetzt handeln und sich online attraktiver präsentieren. Das startet bei einer modernen Website, die Handy optimiert ist und geht weiter über digitale Medien, wie ein eigener Podcast oder ein ästhetisch sowie kontinuierlich gefüllter Instagram-Kanal. 

Meiner Meinung nach braucht es hier eine weibliche Hand, den Blick fürs Detail und eine überzeugende Sprache, um wirklich langfristig Bewegung in die Bewerbungsmaschinerie der Betriebe zu bekommen. 

Hier hilft nicht mehr die 0815 Agentur mit 1000 Vorlagen, die schnell irgendwelche generischen Ergebnisse liefert. Das Marketing im Handwerk braucht eine komplette Restauration. Nicht schnell, schnell, sondern mit Wertschätzung für die Details, ganzheitlich halt.

Und hier kommen 6 Gründen, die dir zeigen, wie wertvoll eine weibliche Beratung für deinen Betrieb sein kann:

#1 Der ästhetische Blick auf dein Marketing

Eine Website darf auch bitte schön aussehen. Die Zeiten, in denen Funktion ohne Design funktioniert hat, sind seit der Einführung von Pagebuildern, wie Jimdo oder Elementor für WordPress längst vorbei. Es braucht keinen Informatiker oder eine teure Agentur mehr, um eine überzeugende Website zu erstellen. Das kann mittlerweile jeder Betrieb selber machen. 

Die Ausrede: „Ich kann das nicht!“, ist vorbei. Dank smarten Tools wie Canva, ist per Click and Drop jeder in der Lage einfach und schnell Designs für Websites, Werbematerial oder Social Media Posts zu machen. 

2024 kann auch das Handwerk sich um eine ansprechende Onlinepräsenz kümmern, easy und mit ein paar Klicks. Webdesignerinnen, Texterinnen oder Social Media Managerinnen sind hier die optimale Ergänzung, wenn der ästhetische Blick nun mal einfach nicht deins ist. 

#2 Webseiten-Texte, die über Sachinformationen & Egoshows hinausgehen

Für die Kunden des Handwerks mag es über viele Jahre gut funktioniert haben, auf Webseiten reine Sachinformationen zu finden. 

Welche Dienstleistungen werden angeboten, wie lauten die Kontaktdaten und fertig. Das ist auch kein Wunder, wenn viele Privatkunden schon froh darüber sind, wenn innerhalb der nächsten 6 Monate überhaupt mal ein Handwerker oder eine Handwerkerin bei ihnen vor der Türe steht. 

Die Situation hat sich nun allerdings geändert. Handwerkende brauchen nach wie vor keine Kunden anziehen bzw. überzeugen, dafür aber jede Menge potenzielle Bewerbende. Denn Auszubildende und Fachkräfte sind absolute Mangelware im Handwerk. 

Was hilft? 

Texte, die echtes Interesse wecken und überzeugen. Die Zeiten reiner Sachinformationen sind vorbei. Die Generation Y und Z, die Handwerksbetriebe mit teuren Stellenanzeigen locken wollen, sind mit Online Werbung vertraut, ja gerade zu überschwemmt. Langweilige Kampagnen, Werbetexte ohne spannende Storys oder Webseitentexte, die nur dem Ego des Betriebsinhabers schmeicheln, aber keinen künftigen Auszubildenden begeistern können, sind einfach out! 

Warum braucht es hier eine weibliche Texterin? 

Frauen fällt es leichter, eine andere Perspektive einzunehmen, lebendige Texte zu schreiben, die auf die Adressaten (in diesem Fall sind das Bewerbende) anziehend wirken. Kreative Köpfe sind gefragt, wenn wir das Handwerk in einem anderen, modernen Licht glänzen lassen wollen. 

Davon abgesehen schreiben viel mehr weibliche Texterinnen oder Copywriterinnen in einer geschlechtsneutralen Sprache

Das ist, was das Handwerk heute braucht. Sich in Werbetexten alleine auf weiße junge Männer zu beziehen ist ein absoluter Fehler, den Handwerkende sich 2024 aufgrund der unbeschreiblich großen Mangels an Fachpersonal nicht mehr erlauben darf.

Wenn du mehr zu dem Thema lesen magst, habe ich hier einen Blog-Artikel dazu geschrieben. 

Mit von Männern für Männer geschriebenen Sachtexten, ganz nach dem Motto „Funktion vor Design“, sind wir durch. Offensichtlich ist diese Ära nun vorbei und auch der letzte Baby-Boomer-Betriebschef darf nun einsehen, dass die Betriebsnachfolge schwierig wird, wenn man nur an dem festhält, wie es ja schon 30 Jahren funktioniert hat. 

#3 Storytelling & fesselnder Content

Storytelling und Content-Marketing sind wohl die Schlüsselwörter, die in den letzten 5 Jahren aus dem digitalen Marketing nicht mehr wegzudenken sind. 

Was ist Content-Marketing, auch Inhaltsmarketing genannt?

Beim Content-Marketing wird sich auf die Erstellung und Verbreitung wertvoller Inhalte konzentriert, um potenzielle Kunden zu gewinnen. Es ist eine wirksame Methode, mit der Marken Autorität aufbauen, Vertrauen schaffen, ihr Publikum ansprechen und letztlich den Umsatz steigern.

Content-Marketing wird oft als Grundlage jeder erfolgreichen digitalen Marketingstrategie angesehen, da es Marken hilft, online entdeckt zu werden.”*Quelle

Und Storytelling ist die Kunst, diese für die Zielgruppe relevanten Inhalte in faszinierende Geschichten zu verpacken. 

Für das Handwerk bedeutet das, sich mit spannenden Geschichten, Blicken hinter die Kulissen und dem Zeigen der eigenen Arbeitsweise, als attraktive Arbeitgeber-Marke zu etablieren, damit mehr potenzielle Bewerbende im Internet auf den eigenen Betrieb aufmerksam werden. 

Ich sage ganze bewusst: Storytelling ist eine Kunst

Egal für welches Medium sich ein Betrieb entscheidet, um digital sichtbar zu werden, die Kunst des Geschichten-Erzählens bleibt gleich. Ob die Inhalte in Texten geschrieben, in einem Podcast erzählt oder in Videos gezeigt werden, das Verpacken in spannende und fesselnde Geschichten ist eine Grundvoraussetzung für den Erfolg auf jeder einzelnen Plattform. 

Gute Geschichte leben von Details und Kreativität. Ganz klar zwei Gebiete, in denen eine weibliche Texterin oder Content Creatorin einen, für das Handwerk relevanten Perspektivwechsel anbieten kann. 0815 Storys kennen wir alle. Aus der Masse herausstechen können Betriebe nur, wenn sie etwas anders machen, die eigenen Geschichten neu erzählen und kreativ neue Perspektiven mit einbeziehen. 

#4 Kommunikation, die die Gen Z versteht

Männer und Frauen kommunizieren unterschiedlich, das ist kein Geheimnis. Oftmals ist die weibliche Kommunikation empathischer und bildhafter. Diese Eigenschaften darf sich das Handwerk ebenfalls zunutze machen, wenn es darum geht, in Texten oder Werbematerialien die Generation Z anzuziehen. 

Die Generation Z spricht eine ganz andere Sprache als die Generation der Baby-Boomer, die auch heute noch die Chef-Positionen in vielen Betrieben innehabe. 

Hier entsteht die Wurzel vieler Probleme, die zwischen dem Handwerk und jungen Menschen entstehen. Es fehlt ein gegenseitiges Verständnis, es fehlt eine einheitliche Sprache

Ganz ehrlich, es wäre zwar nice to have, keine Frage, aber dem Betriebsinhaber 2 Jahre vor der Rente vorzuhalten, dass er oder sie sich nicht auf die jungen Leute einschwingt, klingt irgendwie auch nicht zeitgemäß. 

Wie wäre es stattdessen lieber mit einem Übersetzer, vielmehr einer Übersetzerin? Weibliches Coaching im Handwerk kann genau hier ansetzen. In Worten alte Traditionen und neue Werte vereinen

#5 Harmonische Bildsprache

Die Bildsprache auf einer Webseite besteht nicht bloß aus ein paar gestellten Fotos der Belegschaft (die, seien wir ehrlich, gar keine Lust hatten, freundlich in die Kamera zu schauen). 

Bildsprache ist eine ästhetische Arbeit. Natürlich geht es um Fotografien vom Betrieb, vom Team und auch der fertigen Arbeiten, aber Bildsprache bedeutet noch so viel mehr. 

Die Formen und Schriftenarten auf deiner Homepage. Die Art, wie Texte gegliedert werden, an welcher Stelle Bilder platziert werden. 

Die Kunst, dem Auge des Betrachters zu gefallen, noch bevor irgendein Wort tatsächlich kognitiv gelesen und verstanden wurde. 

Auch hier macht weibliches Coaching im Handwerk wieder Sinn.

Bildsprache ist pure Ästhetik, die am Ende aber ganz schnell darüber entscheidet, ob ein potenzieller Bewerbender sich deine Karriereseite überhaupt durchliest oder schon beim ersten Scannen schnell auf das „X“ oben rechts in der Tableiste klickt. 

 

#6 Kreatives Denken

Gehen wir mal weg von den visuellen Prozessen, so darf es meiner Meinung nach ruhig ein bisschen mehr weibliches Coaching im Handwerk sein, und zwar im Bereich der Marketingstrategien. 

Die 0815 Standard-Leitfäden großer Agenturen (meist von Männern für Männer entwickelt) kennen die meisten Handwerksbetriebe zur Genüge. 

Bei uns im Metallbetrieb finden wir jeden Morgen min. 10 Mails von Agenturen, die unser Marketing für teures Geld optimieren wollen (Kaltakquise versteht sich).

Wie wäre es stattdessen mal mit etwas Neuem? 

Seien wir doch mal ehrlich, das Interesse am Handwerk geht immer mehr zurück, daran haben Agenturen bislang nichts geändert. 

Jede Menge Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, an diesem großen Problem, was bereits auf gesellschaftlicher Ebene entsteht, habe die Highperformer Agenturen auch nichts verändert. 

Und die noch vorhandenen Fachkräfte abwerben, womit sich viele Agenturen rühmen, das bringt doch das Handwerk in der Gänze kein Stück weiter. 

Akquise, Anzeigen und ein paar hübsche Social Media Posts bringen uns hier nicht weiter. Mein Appell geht raus an neue, kreative Ideen. Den Mut, auch mal etwas Ungewöhnliches auszuprobieren, z.B. einen eigenen Handwerker-Podcast zu veröffentlichen.

Mal nicht nur Geld, Geld und nochmal Geld im Fokus haben, sondern als Marketing Coach(in) auch einfach mal wirklich versuchen etwas zu verändern. Das kann weibliches Coaching im Handwerk bewirken. 

Weibliches Coaching im Handwerk, ja oder nein?

Ganz ehrlich, die Frage ist falsch formuliert. Es ist keine ja oder nein Frage, keine entweder oder Antwort. 

Das Handwerk braucht mehr weibliche Unterstützung, egal ob in der Werkstatt oder in den Betriebsprozessen. 

Viel zu lange war das Handwerk eine Männerdomäne. Die alten gesellschaftlichen Vorurteile (obwohl sie in so vielen Branchen längst überholt sich) halt sich in den Köpfen der Menschen immer noch krampfhaft fest. 

Wie bekommt das Handwerk mehr Frauen in die Werkstatt? Natürlich, in dem das Handwerk aufhört nur Werbung von Männern für Männer zu machen, sondern anfängt sich selbst geschlechtsneutraler zu promoten

Das geht nur, wenn auch weibliche Unterstützung in Form von Coaching, Beratung und Training Eintritt in veraltete Strukturen erhält. 

Ich möchte hier gar nicht sagen, dass Frauen Marketing so viel besser machen. Frauen machen (meistens) Marketing einfach nur anders als Männer. 

Den männlichen Weg, den kennt das Handwerk in- und auswendig.

Vorwärts gebracht, im aktiven Kampf gegen den Fachkräftemangel, hat uns männliches Marketing bis jetzt nicht. 

Lasst doch also mehr weibliches Coaches im Marketing die Zügel in die Hand nehmen, die Kommunikation und Strategien neu denken und einfach mal einen anderen Weg ausprobieren. 😉

*Quellen: Aufgesang GmbH Blog

Hi, ich bin Sarah

als Copywriterin, Podcasterin & kreative Content Strategin

unterstütze ich Selbstständige und Unternehmen dabei, sich mit starken Texten, überzeugenden Content und einem eigenen Podcast online zu präsentieren, um leichter mehr ihrer Angebote zu verkaufen.

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