Bekommst du die Diagnose „Brustkrebs“ ist in den meisten Fällen klar: Das wird große Veränderungen für deinen Körper bedeuten.
Egal wie die Therapie im Einzelfall aussieht, es bleiben mindestens Narben zurück.
Unter einer Chemotherapie kommen noch andere Nebenwirkungen und körperliche Veränderungen hinzu.
Der Körper wird sehr schwach, du bist plötzlich invalide, dein Gewicht verändert sich, deine Haut wird trocken und fahl.
Und was für viele Frauen die schlimmste körperliche Veränderung ist, ist der Verlust der Haare, Wimpern und Augenbrauen.
Jedenfalls war das so auch für mich.
Zu Beginn meiner Chemotherapie habe ich noch versucht, dem Haarausfall mit einer Kühlhaube entgegenzuwirken.
Doch bereits nach 18 Tagen war klar, das wird nichts.
Heute, im letzten Drittel meiner Therapie kann ich sagen, der Haarausfall ist eine der geringsten Nebenwirkungen. Er tut nämlich nicht physisch weh.
Aber psychisch leide ich unter dem Blick, den ich erhasche, wenn ich mich im Spiegel betrachte.
Schönheit - Ein Wert, der seine Bedeutung verliert?
Für mich war „mich schön fühlen“ immer ein erstrebenswertes Ziel in meinem Leben.
Meine Bad-Routine war zwar immer überschaubar und mein Make-up bestand zu 95% aus Eyliner und Wimperntusche.
Und dennoch habe ich viel in mein Aussehen investiert. Echthaarextension, Powder-Brows und schöne bunte Kleider.
Mich hübsch machen, gehörte immer zu mir dazu, auch eine gewisse… nennen wir es mal Extravaganz.
Und ganz ehrlich? Es hat mir auch immer sehr viel Freude bereitet neue Looks zu probieren, meine Individualität neu auszuprobieren.
(👇🏻 Das Bild ist übrigens nicht von einer KI, sondern stammt von meiner liebsten Fotografin: Sandra Neugebauer vor meiner Diagnose.)
Was sich mit der Diagnose Brustkrebs ändert
Ich kann mich noch an meine erste Reaktion erinnern, als ich die Diagnose bekam und mir gesagt wurde, ich hätte Brustkrebs und bräuchte eine Chemotherapie.
Klar, ich bin aus allen Wolken gefallen, doch meine allererste Frage war nicht: „Bringt mich der Krebs um?“
Nein, ich fragte: „Werde ich meine Haare verlieren?“
Voll absurd, oder? Wie krass konditioniert sind wir Frauen bitte auf diese sch*** Schönheitsideale?
Das ist auch mal einen eigenen Artikel wert, was meinst du?
Jedenfalls, worauf ich hinaus möchte ist, dass obwohl der Verlust der Haare, der Schönheit, der Weiblichkeit am Anfang so unheimlich schmerzhaft erscheint, vergeht der Schmerz.
Es wird okay. Es ist nur für eine begrenzte Zeit und ein wirklich kleiner Preis für die Möglichkeit den Krebs zu besiegen.
Just saying.
Das ist wieder ein KI Bild
Aber warum nun KI - Bilder für den Blog & Instagram
Long story short – ich schäme mich im Moment für mein Aussehen.
Wie bereits in meinem letzten Artikel erwähnt, gleiche ich aktuell eher einem Zombie 🧟♀️ als einem lebendigen Menschen.
Gut 2/3 meiner Therapie habe ich überstanden und man sieht es mir an. Gerade die letzten Wochen waren nicht leicht und körperlich sehr herausfordernd.
Ich fühle mich 80% der Zeit sehr krank und verlasse das Bett nur, um aufs Sofa zu kriechen.
Da ist keine Energie mehr mir tolle Frisuren mit meiner Perücke zu machen. Da ist keine Motivation mehr mir Wimpern anzukleben oder einen Lipgloss aufzutragen, geschweige denn etwas anderes als Schlabberklamotten zu tragen.
Und trotzdem möchte ich weiter schreiben und posten und dafür brauch es Bilder, die ich gerade eben nicht live von mir machen möchte.
8 Wochen stehen mir noch bevor. Und bis ich mich wieder so fit fühle, dass ich genug Energie habe, um mich so hübsch zu machen, dass ich mich vor der Kamera wieder wohlfühle, gibts eben KI Bildern.
Ich bin dankbar für die Option.
KI Bild
Das Leben nach dem Brustkrebs
Selbst wenn es sich jetzt noch so unendlich weit weg anfühlt. Ich glaube zutiefst daran, wieder vollständig gesund zu werden und ein Leben nach meinen Träumen zu führen:
Selbstbestimmt, frei, kreativ, unabhängig und eben gesund.
Dieses Leben stelle ich mir immer und immer wieder vor, denn es gibt mir Kraft, jetzt in diesen dunklen Zeiten ein Licht am Ende des Tunnels zu fokussieren.
Und weißt du was?
Diese KI Bilder, die helfen mir dabei.
Ich will dieses Leben da oben 👆 – Schreibend von überall aus arbeiten können.
Ich will diese Frau da oben sein (okay ne andere Frisur wäre auch denkbar, die ist ja nun … teil meines alte Lebens… und neue Krise neue Frisur und so 😉).
Das ist meine Visualisierung. Ich kann mir jetzt ein echtes Bild meines zukünftigen Ichs ansehen, dass mir Trost und vor allem Hoffnung schenkt.
Der Traum, an den ich mich klammere, wird also irgendwie greifbarer, realer.
Also eine absolute Herzensempfehlung und besser als jedes Mood-Board auf dem nicht du zu sehen bist.
Sich mit der eigenen Zukunft befassen, macht gesund. Ach ja, und es macht auch noch verdammt viel Spaß. ✌🏻
Sarah